Die Motivation beginnt mit einem Ziel - Teil 1/3
Sportliche Ziele setzen gehört zu den kraftvollsten Wegen, um dich selbst zu motivieren und neue Herausforderungen zu meistern. Sie bieten dir nicht nur die Möglichkeit, an deiner Fitness zu arbeiten, sondern auch, deinen Geist zu stärken und unvergessliche Momente zu erleben. Mountainbike-Marathons sind ein Paradebeispiel dafür, wie du dich körperlich und mental weiterentwickeln kannst, während du beeindruckende Landschaften und den Nervenkitzel des Wettkampfs genießt. In dieser Serie liefern wir dir wertvolle Trainingstipps – und bis zur Rennsaison erwarten dich noch zwei weitere Teile, die dich optimal auf dein Abenteuer vorbereiten.
MTB-Marathons: Das perfekte Ziel für Abenteurer und Fitnessfans
Ein Mountainbike-Marathon fordert und fördert dich auf allen Ebenen: Steile Anstiege testen deine Kraft und Ausdauer, rasante Abfahrten deinen Mut und deine Konzentration, während die oft atemberaubende Umgebung für pure Begeisterung sorgt. Doch es ist nicht nur körperliche Stärke, die zählt – mentale Widerstandskraft ist entscheidend, um auch in langen, anspruchsvollen Passagen nicht aufzugeben. Gleichzeitig verlangt die technische Herausforderung eine präzise Fahrtechnik und muskuläre Stabilität, damit du sicher über Wurzeln, Steine und steile Kurven navigierst. Diese perfekte Kombination aus physischer und psychischer Anstrengung, gepaart mit dem unvergleichlichen Gefühl des Teamspirits und der Naturverbundenheit, macht den besonderen Reiz solcher Events aus.
Die schönsten Mountainbike-Rennen in Österreich, Bayern, Südtirol und der Schweiz
Wenn du in Österreich, Bayern, Südtirol oder in der Schweiz zu Hause bist, stehen dir viele spannende Rennen vor der Haustür zur Verfügung. Diese bieten dir die Chance, erste Erfahrungen zu sammeln oder ein langfristiges Ziel zu verfolgen.
Salzkammergut Trophy (Österreich)
Die Salzkammergut Trophy ist eines der legendärsten Mountainbike-Rennen Europas und ein absolutes Highlight für Biker. Sie führt durch die atemberaubende Berg- und Seenlandschaft des Salzkammerguts, mit Start und Ziel in Bad Goisern. Mit Strecken von 22 bis 210 km bietet sie Optionen für Anfänger bis hin zu Extremsportlern. Besonders die längste Distanz verlangt alles ab, belohnt aber mit unglaublichen Panoramen und einem unvergleichlichen Gemeinschaftsgefühl. Das Event findet im Juli statt und ist ein Muss für jeden, der die Kombination aus sportlicher Herausforderung und Naturerlebnis sucht. Mehr Infos: www.salzkammergut-trophy.at.
MTB-Marathon in Pfronten (Bayern)
Das Rennen in Pfronten führt durch die malerischen Allgäuer Alpen und bietet eine einzigartige Kombination aus flowigen Trails und knackigen Anstiegen. Mit Distanzen von 26 bis 76 km ist für jeden etwas dabei – vom Hobbyfahrer bis zum erfahrenen Marathon-Biker. Besonders beeindruckend ist die Aussicht auf die umliegenden Gipfel, die das Rennen zu einem echten Genuss machen. Mehr Infos: www.mtb-marathon-pfronten.de
Hero Südtirol Dolomites (Südtirol)
Inmitten der UNESCO-geschützten Dolomiten findet der Hero Südtirol Dolomites statt – ein Rennen, das mit seiner grandiosen Kulisse und seinen anspruchsvollen Strecken begeistert. Die Teilnehmer können zwischen 60 und 86 km wählen, wobei beide Varianten durch steile Anstiege und technische Abfahrten charakterisiert sind. Der Hero ist nicht nur ein sportliches, sondern auch ein emotionales Highlight. Mehr Infos: www.herodolomites.com
Nationalpark Bike-Marathon (Schweiz)
Der Nationalpark Bike-Marathon führt durch die beeindruckende Landschaft des Schweizer Nationalparks im Engadin und begeistert durch spektakuläre Rennstrecken für Anfänger, Familien und Profis. Er zählt zu den schönsten Bike-Events der Schweiz. Dieses Tagesrennen bietet verschiedene Streckenlängen, wobei die klassische Runde über 137 km durch die unberührte Natur ein absolutes Highlight ist. Der Mix aus technisch fordernden Abschnitten, langen Anstiegen und traumhaften Ausblicken macht das Rennen zu einem unvergesslichen Erlebnis. Mehr Infos: www.bike-marathon.com
So bereite ich mich vor - Trainingsschwerpunkte die du bereits im Winter setzen kannst
Hast du dich dafür entschieden einen MTB-Marathon mitzufahren, dann wähle einen Termin, der nicht gleich im Frühjahr stattfindet. So hast du genügend Zeit dich vorzubereiten. Die kalten Monate während des Winters sind eine ideale Zeit, um die Grundlagen für die nächste Wettkampfsaison zu legen - egal ob du jetzt ein Anfänger bist oder bereits etwas Erfahrung im Mountainbiken sammeln konntest.
Während Mountainbike-Marathons im Sommer stattfinden, entscheidet oft die Vorbereitung im Winter über den "persönlichen" Erfolg oder Misserfolg. Auch wenn Outdoor-Ausfahrten in dieser Zeit schwieriger sind, kannst du mit einem gezielten Trainingsplan deine Ausdauer, Kraft und Technik effektiv verbessern.
Im Fitnessstudio findest du dafür ideale Voraussetzungen und professionelle Beratung.
1. Ausdauertraining ist die Basis für den Erfolg (Grundlage und Intensität)
Ausdauertraining ist das Herzstück der Vorbereitung – und das gilt auch im Winter. Eine solide Grundlagenausdauer ist essenziell, um die langen Strecken eines Mountainbike-Marathons bewältigen zu können. Gleichzeitig solltest du auch intensivere Einheiten einbauen, um deine Belastungstoleranz zu steigern.
Warum Ausdauertraining im Winter so wichtig ist
Während Rennen oder intensives Training im Sommer oft den Fokus auf Geschwindigkeit und Leistung legen, bietet der Winter die Chance, ohne Zeitdruck an der Basis zu arbeiten. Eine gut entwickelte Grundlagenausdauer reduziert die Erschöpfung im Wettkampf und hilft dir, Spitzenleistungen länger aufrechtzuerhalten.
Indoor-Cycling (Spinning):
- Grundlagenausdauer (GA1): Diese Form des Trainings verbessert deine Fähigkeit, über lange Zeit konstant zu fahren. Du kannst es durch längere Indoor-Einheiten auf dem Rollentrainer oder Ergometer bei moderater Intensität trainieren. Die Herzfrequenz sollte dabei bei 60–70 % deines Maximums liegen.
- Intensitätstraining (GA2): Hierbei setzt du gezielt Intervalle mit höherer Belastung ein, um deine anaerobe Schwelle zu erhöhen. Beliebt sind 4x8-Minuten-Intervalle bei 80–90 % der maximalen Herzfrequenz, gefolgt von aktiven Pausen.
Das Training der Grundlagenausdauer (GA1) zielt darauf ab, die aerobe Kapazität zu steigern und die Grundlage für Ausdauerleistungen zu schaffen. Hier einige Präzisierungen:
Ziel des GA1-Trainings:
Es verbessert die Effizienz des Herz-Kreislauf-Systems und die aerobe Energiebereitstellung.
Es stärkt die Fähigkeit des Körpers, Fett als Energiequelle zu nutzen, was die Ausdauerleistung positiv beeinflusst.
Es legt die Grundlage für intensivere Trainingsformen wie GA2 oder Intervalle.
Intensität (60–70 % der maximalen Herzfrequenz):
Dieser Bereich entspricht typischerweise dem unteren bis mittleren aeroben Bereich. Es ist eine Intensität, bei der du noch problemlos sprechen kannst („Talk Test“).
Alternativ kann man sich an einer Leistung von ca. 55–75 % der individuellen FTP (Functional Threshold Power) orientieren, wenn man mit einem Leistungsmesser trainiert.
Längere Einheiten:
Längere Einheiten (z. B. 1,5–3 Stunden) sind ideal, um die Ermüdungsresistenz der Muskulatur zu steigern und das Herz-Kreislauf-System langfristig zu stärken.
Indoor-Training auf einem Rollentrainer oder Ergometer kann eine gute Alternative bei schlechtem Wetter sein, wobei hier die mentale Belastung höher sein kann.
Moderat, aber konstant:
Wichtig ist, dass die Intensität konstant bleibt, ohne zu oft in höhere Belastungsbereiche zu wechseln. Das gewährleistet, dass der Fokus auf der Fettverbrennung und der aeroben Anpassung liegt.
Das Training ist also eine wichtige Basis für alle, die an ihrer Ausdauer arbeiten möchten, insbesondere für Radfahrer oder Triathleten.
Das beschriebene Intensitätstraining im GA2-Bereich (Grundlagenausdauer 2) ist eine gängige Methode, um die anaerobe Schwelle zu verbessern. Hier ein paar Details, um die Aussage zu präzisieren:
Anaerobe Schwelle:
Das Ziel dieses Trainings ist, die sogenannte „Laktatschwelle“ zu verschieben. Das bedeutet, dein Körper kann bei intensiver Belastung länger aerobe Energie gewinnen, bevor er in den anaeroben Bereich wechselt, wo die Laktatproduktion ansteigt.
Intensität (80–90 % der maximalen Herzfrequenz):
Das genannte Herzfrequenzspektrum passt für diesen Trainingsbereich. Es ist hoch genug, um eine Anpassung an die anaerobe Schwelle zu fördern, aber nicht so hoch, dass man schnell erschöpft.
Intervallstruktur (4x8 Minuten mit aktiven Pausen):
Intervalltraining im Bereich von 6 bis 10 Minuten hat sich als effektiv erwiesen, um diese Schwelle zu verbessern. Die aktive Pause ermöglicht eine teilweise Erholung, sodass die Qualität der Intervalle hoch bleibt.
Aktive Pausen:
Diese Pausen sind entscheidend. Während der aktiven Erholung (z. B. bei 50–60 % der maximalen Herzfrequenz) bleibt der Körper in Bewegung, was den Stoffwechsel aufrechterhält und die Erholung fördert.
Alternative Ausdaueraktivitäten:
- Ruderergometer: Trainiert Beine, Rücken und Arme in einer rhythmischen Bewegung. Ziel: 30 Minuten gleichmäßiges Rudern bei moderater Intensität.
- Crosstrainer: Setze auf 45 Minuten mit leichtem Widerstand, um die Beinmuskulatur zu stärken und die Herzfrequenz im Grundlagenausdauerbereich zu halten.
Für Abwechslung und Effektivität kannst du Workouts wie HIIT (High-Intensity Interval Training) nutzen, um den Trainingseffekt zu maximieren. Auch Crosstraining, etwa durch Laufen oder Skilanglauf, eignet sich hervorragend, um die Ausdauer zu steigern und gleichzeitig muskuläre Dysbalancen auszugleichen.
2. Krafttraining: Das Fundament für Stärke und Stabilität (Maximalkraft und Schnellkraft)
Mountainbike-Marathons stellen hohe Anforderungen an deine Muskulatur. Du musst nicht nur die Kraft haben, steile Anstiege zu bewältigen, sondern auch die Stabilität, um technische Abfahrten sicher zu meistern. Krafttraining im Winter legt die Grundlage, um Verletzungen vorzubeugen und deine Leistung auf dem Bike zu maximieren.
Warum Krafttraining entscheidend ist
Krafttraining im Winter sorgt nicht nur für mehr Leistung, sondern schützt auch vor Überlastungsschäden. Besonders bei langen Rennen können muskuläre Schwächen zu frühzeitigem Ermüden führen – ein gut durchdachtes Kraftprogramm gibt dir die Reserven, die du brauchst, um bis ins Ziel stark zu bleiben.
Maximalkraft:
- Kniebeugen: Halte eine Langhantel auf den Schultern. Gehe in die Knie, bis deine Oberschenkel parallel zum Boden sind, und drücke dich explosiv nach oben. 3 Sätze à 6 Wiederholungen mit hohem Gewicht (80–90 % deines Maximalgewichts).
- Kreuzheben: Greife eine Langhantel in Hüftbreite, hebe sie mit geradem Rücken und durchgestreckten Beinen an. Diese Übung trainiert Beine, unteren Rücken und Core. 3 Sätze à 6 Wiederholungen.
- Bulgarian Split Squats: Stelle ein Bein auf eine Bank hinter dir und führe einbeinige Kniebeugen aus. Diese Übung fördert Stabilität und Kraft im Bein. 3 Sätze à 8 Wiederholungen pro Seite.
Schnellkraft:
- Box Jumps: Stelle dich vor eine stabile Box (ca. kniehoch). Springe explosiv mit beiden Beinen gleichzeitig darauf und lande sanft. Steige langsam zurück. 3 Sätze à 10 Wiederholungen.
- Wechselsprünge: Springe mit einem Bein vorwärts und lande direkt auf dem anderen Bein. Dies simuliert schnelle Belastungswechsel. 3 Sätze à 15 Wiederholungen pro Bein.
- Sprintintervalle auf dem Ergometer: Fahre 20 Sekunden All-Out (so schnell wie möglich), dann 40 Sekunden locker. Wiederhole das 10–12 Mal für maximale Schnellkraft.
3. Core-Training (Rumpfstabilität)
Statische Übungen:
- Plank-Variationen: Beginne in der Liegestützposition, stütze dich auf die Unterarme. Halte den Körper gerade wie ein Brett, ohne durchzuhängen. Variationen: Ein Arm oder Bein heben, seitliche Planks (stabilisiere dich auf einem Arm). Halte jede Position 30–60 Sekunden.
- Dead Bug: Lege dich auf den Rücken, strecke Arme und Beine zur Decke. Senke abwechselnd einen Arm und das gegenüberliegende Bein langsam ab, ohne den Boden zu berühren. Diese Übung stärkt die Core-Kontrolle. 3 Sätze à 10 Wiederholungen pro Seite.
Dynamische Übungen:
- Russian Twists: Setze dich mit angewinkelten Beinen auf den Boden, lehne dich leicht zurück und halte ein Gewicht (z. B. eine Hantel oder Kettlebell). Drehe den Oberkörper abwechselnd nach links und rechts. 3 Sätze à 20 Wiederholungen.
- Kettlebell Swings: Halte eine Kettlebell mit beiden Händen. Beuge leicht die Knie, schwinge die Kettlebell durch deine Beine und stoße sie explosiv nach vorne bis auf Brusthöhe. Diese Übung kombiniert Core-Stabilität und Schnellkraft. 3 Sätze à 15 Wiederholungen.
- Mountain Climbers: Beginne in der Liegestützposition, ziehe abwechselnd die Knie schnell zur Brust. Diese Übung trainiert den Core und verbessert die Ausdauer. 3 Sätze à 30 Sekunden.
Beispiel für einen Trainingsplan
Tag | Fokus | Inhalt |
---|---|---|
Montag | Ausdauer & Core | 60 Minuten Spinning (Grundlagenausdauer) + Plank-Variationen (3x45 Sek.) |
Dienstag | Kraft | Kniebeugen, Bulgarian Split Squats, Rudern (3x8 Wiederholungen) |
Mittwoch | Ausdauer (HIIT) | 30 Minuten Intervalltraining: 6x 4 Min. bei 85 % HFmax, 2 Min. Pause |
Donnerstag | Core & Schnellkraft | Russian Twists, Kettlebell Swings, Box Jumps (3 Sätze) |
Freitag | Ruhetag oder Mobility | Stretching und Faszienrolle |
Samstag | Kraft & Ausdauer | Beinpresse, Kreuzheben + 45 Minuten moderate Ausdauer auf Ergometer |
Sonntag | Lange Einheit | 90 Minuten lockeres Spinning oder Crosstrainer |
Ein durchdachter Trainingsplan ist der Schlüssel, um gezielt auf einen Mountainbike-Marathon hinzutrainieren. Er sorgt für Struktur, steigert die Motivation und stellt sicher, dass alle relevanten Aspekte wie Ausdauer, Kraft, Mobilität und Regeneration berücksichtigt werden. Ohne einen solchen Plan besteht die Gefahr von ineffizientem Training oder Verletzungen, was die Vorbereitung auf ein solches Ziel gefährdet.
Zusätzliche Tipps von Experten
- Ernährung: Empfehlungen von Sporternährungsexperten wie Louise Burke betonen eine kohlenhydratreiche Ernährung vor intensiven Trainingseinheiten und eine proteinreiche Regeneration danach.
- Mentaltraining: Visualisierungstechniken, die von Athleten wie Nino Schurter genutzt werden, helfen, sich mental auf die Streckenbedingungen einzustellen.
- Regeneration: Regenerative Maßnahmen wie aktive Erholung (leichte Bewegung oder Yoga) sind essenziell, wie Studien zur Sportphysiologie zeigen.